Beiträge2020-06-04T06:58:08+02:00

AKTUELLE AUSGABE

Adventure Canada East

Ausgabe 03/2020

Liebe Kanadafans,

gerne präsentieren wir Ihnen hier die neue Ausgabe unseres Adventure Canada East Magazins. Wie immer liegt unser redaktioneller Schwerpunkt auf Cape Breton Island, jener schönen und landschaftlich einmaligen Insel im Nordosten von Nova Scotia, an der atlantischen Ostküste Kanadas.

Wir sind ein stetig größer werdendes Team von Auswanderern und Kanadiern (oft mit indigener Herkunft), das seine Begeisterung für unsere gemeinsame Heimat sowie das authentische Wissen über Nova Scotia und Cape Breton gerne mit Ihnen und allen Interessierten teilen möchte.

In diesem Magazin berichten wir unter anderem über Anne und Manfred Prekau und wie sie dem „Novemberblues“ im Ruhrpott entkamen, zeigen Ihnen ein besonderes Beispiel indigener Kunst und Kultur „Das große Friends United Totempfahlprojekt„ und begleiten Elena Paul mit Freunden und Familie zum Makrelenangeln am Canso Causeway. Besonders freuen wir uns, Ihnen den leider mittlerweile verstorbenen indigenen Künstler David Brooks vom Stamm der Mi‘kmaw vorzustellen. Er gilt als der „indigene Picasso Kanadas“ und seine Kunstwerke sind ein fester Bestandteil der ausgestellten Exponate indigener Kunst im Friends United Convention Centre hier auf Cape Breton. Viele weitere redaktionelle Beiträge und Fotos werden Ihnen, so hoffen wir, ein authentisches Bild von Nova Scotia und Cape Breton vermitteln.

Wir laden Sie herzlich ein, selbst zu einem/einer „East Coast Abenteurer/in” zu werden und gemeinsam mit uns Cape Breton Islands ursprüngliche Natur, Kunst, Kultur und natürlich Land und Leute zu entdecken.

Wir wünschen Ihnen nun viel Vergnügen beim Lesen und freuen uns über Ihre Meinung und Anregungen zu unserem Adventure Canada East Magazin.

Adventure Canada East - Ausgabe 3/2020

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Das große Friends United Totempfahl-Projekt beginnt

Von |20. August 2020|Kategorien: Arts, Ausgabe 4, Culture, People|

Ein 520 Jahre alte Rot-Zeder geht von Kanada’s Westküste an die kanadische Ostküste nach Nova Scotia auf die Reise. Auf Cape Breton wird der indigene Künstler Gerry Sheena aus dieser Rot-Zeder sieben Totempfähle schnitze

Nova Scotia – Im Land der Hummer

Von |3. Juni 2020|Kategorien: Outdoors, Ausgabe 3|

Endlich ist der 1. Mai da und die Hummersaison der Berufsfischer beginnt bei uns in Guysborough County hier in Nova Scotia. Für die mit uns befreundeten Fischer geht es früh am Morgen auf das Meer hinaus, um hunderte von Hummerfallen vom Meeresgrund einzusammeln, neu zu beködern und wieder auszulegen. Der amerikanische Hummer wird bereits seit dem 16. Jahrhundert befischt. Früher ein weitverbreitetes Nahrungsmittel für die ärmeren Leute, ist der Hummer heute ein Luxusgut und eine Spezialität, welche man besonders in der Atlantikprovinz Nova Scotia zu günstigen Preisen probieren kann. Hier an der kanadischen Ostküste wurde auch der Weltrekord-Hummer gefangen, er wog 44 englische Pfund (20 Kg) und war über 1,20 Meter lang. Das Alter dieses Schalentiers wird auf ca. 125 Jahre geschätzt. Lange bevor die ersten Siedler ihren Fuß auf Nova Scotia setzten, befischten die indigenen Ureinwohner den Hummer bereits über viele Jahrhunderte. Die Mi’kmaq Indianer nennen das Krustentier “Wolum Keeh” und er diente ihnen als Nahrungs- und Düngemittel. Die Schalen und Krusten der Tiere wurden zu Schmuckstücken verarbeitet. In dieser Zeit wurden noch keine Hummerfallen verwendet, den Tieren wurde im Flachwasser mit Speer und Gaff nachgestellt. Heutzutage wird der Hummerfang streng überwacht, um den Bestand zu sichern. Die Fangzeiten sind auf wenige Monate beschränkt und aufgrund eines gut überwachten Systems, verfügt Nova Scotia über einen hervorragenden Hummerbestand. Die Hummer sind im täglichen Leben als heimliches Maskottchen fast überall präsent und auch in kultureller Hinsicht kommt man in Nova Scotia kaum um diese Meerestiere herum. Während Hummer in Deutschland als edle Delikatesse gelten und entsprechend teuer sind, gilt der Hummer hier an der kanadischen Ostküste eher als Grundnahrungsmittel. Er ist erschwinglich und saisonal nahezu an jeder Ecke zu kaufen.

Maple Syrup Season

Von |3. Juni 2020|Kategorien: Ausgabe 3, Lifestyle|

Wer nach Kanada reist, um Urlaub zu machen oder sich dazu entschieden hat, hier zu leben, kommt an dieser Kostbarkeit der Natur nicht vorbei – Ahornsirup (Maple Syrup). Dieses braun-goldene Süßungsmittel ist ein seit Jahrhunderten geschätztes Naturprodukt, das Körper und Seele verwöhnt. Wenn Andreas Rückle Ahornsirup selber herstellt, weiß er, was darin ist und woher er kommt – von den Bäumen aus dem eigenen Wald. Als seine Familie sich vor 2 Jahren dazu entschieden hat, nach Nova Scotia auszuwandern, war klar, dass sie ihr Leben mehr in Richtung Selbstversorgung und Autarkie umstellen wollten. Die Zeit von Februar bis Anfang April ist die Saison, in der Andreas die Säfte der Ahornbäume gewinnen kann. Morgens nach dem Frühstück geht es hinaus zu dem selbstgebauten Ofen, um das Feuer anzumachen. Danach fährt er mit dem Quad durch den eigenen Wald zu den Ahornbäumen, an denen er zuvor Auffangbehälter angebracht hat. Jeder Baum liefert im Durchschnitt 40 Liter Ahornsaft pro Saison. Nachdem er den Saft gewonnen hat, geht es an den sorgfältigen Kochvorgang ohne Pause. Für 1 Liter Ahornsirup werden ungefähr 40 Liter “Maplewater” stetig erhitzt. Der Kochvorgang dauert viele Stunden und sollte ohne Pause und mit großer Sorgfalt durchgeführt werden. Da ihm die Frische und gute Qualität der selbst produzierten Lebensmittel wichtig ist, nimmt sich Andreas gerne die Zeit hierfür.

Osterei oder Hirschgeweih?!

Von |3. Juni 2020|Kategorien: Ausgabe 3, Titelstory|

Elena Paul hatte dadurch, dass sie bereits in drei Ländern lebte, die einzigartige Möglichkeit, verschiedene Kulturen und Gebräuche kennenzulernen. In diesem Arikel beschreibt sie einige Eindrücke ihrer Familie zum Osterfest in unterschiedlichen Ländern. Die ersten 15 Lebensjahre verbrachte Elena in Sibiren, wo das Osterfest gebührend gefeiert wird. Die Kinder freuen sich über den Osterhasen, der bunt bemalte Eier in ein selbstgebasteltes Osterkörbchen legt und diese nicht, wie in Deutschland, versteckt. Die Familie hat zu Ostern viel tradionell russisch gebacken (“Pashka”), was besonders für die Kinder ein großer Spaß war. Als Elena vor 22 Jahren nach Deutschland zog, lernte sie eine neue Art des Osterfestes kennen. Wie in Russland werden auch hier Ostereier bemalt. Die Eier werden allerdings im Garten oder auch im Wald versteckt. Seit 2 Jahren lebt Elena Paul in der kanadischen Provinz Nova Scotia, auf Cape Breton Island. Was ihr Osterfest hier ganz besonders macht, ist dass zu dieser Zeit die Hirsche ihre Geweihe abwerfen und so ist es für die Kinder jedes Jahr zu Ostern ein besonderer Spaß, die unterschiedlichen Geweihe zu suchen und aufzusammeln. Da sich ihre Kinder mit vielen Indianerfamilien angefreundet haben, die eng bei der Friends United Initiative mitwirken, werden die gefundenen Geweihe an indianische Künstler gegeben. Hieraus entstehen dann besondere Schmuckstücke und Gebrauchsgegenstände. Es ist alter indianischer Brauch, aus Geweihen und Knochen Gegenstände zu fertigen. Beispiele dieser kunsthandwerklichen Schnitzereien findet man auch im Friends United International Convention Centre.

Portrait: Darren Julian

Von |3. Juni 2020|Kategorien: Ausgabe 3, Arts, Culture, People|

Darren Julian ist ein indigener Künstler aus dem Stamm der Mi’kmaw. Er stammt aus der Paq’tnkek First Nation in Nova Scotia und lebt heute in Nova Scotia auf Cape Breton in der Wagmatcook First Nation. Der Stammesname entstammt der traditionellen Begrüßung des Stammes “Nikmaq” was soviel heißt, wie „Meine Familie“. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl war und ist für die Mi’kmaw essentiell, ein Motiv das man oft auch in den Werken des indigenen Künstlers Darren Julian findet. Darren begann schon als Kind in die Fußstapfen seines Vaters James zu treten und zu malen. 2011 lernte er durch einen anderen Künstler Rolf Bouman, den Gründer der deutsch-indianisch-kanadischen Initiative Friends United, kennen. Die Iniative unterstützte Darren beim Aufbau seiner eigenen Galerie, in der er seine und die Kunstwerke seiner Frau Amanda ausstellen und anbieten konnte. In seinem individuellen, spirituellen Stil erzählt Darren Julian die Geschichten, Mythen und Legenden seines Volkes und gewährt Einblicke in deren Kultur, Weltsicht und Religiösität. Er malt oft Menschen und Tiere als ein Wesen, basierend auf dem Glauben der Mi’kmaw, dass es sichtbares und unsichtbares Leben gibt und sich einige Lebewesen in verwandelter Gestalt offenbaren können. So können manche Menschen sich in eine Tiergestalt und umgekehrt, einige Tiere in eine Menschengestalt verwandeln. Indigene Künstler wie Darren Julian tragen erheblich dazu bei, das Selbstbewußtsein und den Stolz der indigenen Völker auf die eigene Kultur und Geschichte zu stärken.

Kojoten

Von |3. Juni 2020|Kategorien: Ausgabe 3, Nature|

Elena Paul, ursprünglich aus Sibiren stammend und bereits seit Jahren in Kanada in der Atlantikprovinz Nova Scotia lebend, berichtet von einer ungewöhnlichen Begegnung in der weiten Landschaft Cape Breton Islands. Die Fotografin und Redakteurin hatte am Ufer eines Sees vor Beginn des Winters mit ihrer Familie eine Beobachtungshütte gebaut, um Wildtiere und insbesondere Weißkopfseeadler zu beobachten und zu fotografieren. Zu diesem Zweck wurden Köder auf dem zugefrorenen See platziert, was insbesondere die Adler sehr gut anlockt. Als Elena gerade dabei war, zwei Adler beim Fressen zu beobachten, flogen diese plötzlich aufgeschreckt davon. Aus der Ferne näherte sich ein Tier, dass Elena Paul ursprünglich für einen Fuchs hielt und erst aus näherer Entfernung als Kojoten identifizieren konnte. Einen Kojoten tagsüber auf der Jagd zu beobachten, ist eine seltene und ungewöhnliche Gelegenheit. Es verblieben ihr nur wenige Minuten, um dieses scheue Tier aus kurzer Distanz zu fotografieren, bevor der Kojote, vermutlich durch das Geräusch des Auslösers der Kamera gewarnt, wieder in der weiten Landschaft Cape Bretons verschwand. Wie besonders dieses “Fotoshooting” war, bemerkte die Fotografin erst, als der passionierte Tierfotograf Rolf Bouman ihr Fotos von Kojoten zeigte, die er vor Jahren aus größerer Entfernung machen konnte. Sie können erkennen, wie Rolf Bouman beim Weißwedelhirschbeobachten zufällig im Bildhintergrund auch Kojoten fotografierte, die Hirsche auf den gefrorenen See hinaus treiben. Damit diese Jäger der Nacht Hirsche jagen oder überhaupt tagsüber aktiv sind, müßen die Kojoten schon sehr hungrig sein.

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