Mit Solarenergie ein Stück Unabhängigkeit in Nova Scotia / Kanada erlangen

Auch hier in Nova Scotia, im Osten Kanadas, wird das Thema der alternativen Energiegewinnung im Rahmen der Unabhängigkeit immer wichtiger. Erstaunlicherweise wird hier in Nova Scotia, obwohl überwiegend vom Atlantischen Ozean umgeben und insofern ausreichend mit Wind versorgt, die Energiegewinnung mit Solarpaneelen bevorzugt und auch zum Teil finanziell gefördert. Wenn man sich etwas weitergehend mit dem Thema Windenergie beschäftigt, wird schnell klar, warum diese Variante insbesondere für Privatpersonen bzw. kleinere Anlagen weniger für die Stromgewinnung geeignet ist, als die Solarenergie. Aktuell gibt es eine steigende Nachfrage nach Fotovoltaikanlagen auch hier auf Cape Breton, einerseits weil die Atlantikprovinz Nova Scotia die Installation von Solaranlagen unter bestimmten Voraussetzungen finanziell fördert, andererseits weil immer mehr Hauseigentümer eine gewisse Unabhängigkeit von der öffentlichen Stromversorgung anstreben, oder sie keine Bäume für die zu erstellende Stromleitung auf ihrem Grundstück fällen wollen.

Genug Sonnenstunden in Nova Scotia

Nova Scotia befindet sich auf dem gleichen Breitengrad wie Südfrankreich und so haben wir recht sonnenreiche Winter und ein relativ warmes und sonniges Klima über den Rest des Jahres. National Recources Canada (das kanadische Ministerium für natürliche Ressourcen) weist für Nova Scotia im Jahresdurchschnitt ausreichend Sonnenstunden für die solare Stromproduktion aus. Demnach kann eine durchschnittliche Solaranlage in Nova Scotia 1090 kWh Strom pro kW der Solarpaneele im Laufe eines Jahres produzieren. Für einen optimalen Betrieb der Anlage sollten die Solarpaneele möglichst in einem ca. 45 Grad Winkel nach Süden hin ausgerichtet sein und es sollten sich in der unmittelbaren Umgebung der montierten Solarpaneele keine hohen Objekte befinden, die einen Schatten auf die Solarelemente werfen.

In den meisten Fällen werden Solarzellen auf dem Dach installiert, dies kann allerdings auch das Dach eines Nebengebäudes, wie beispielsweise das eines etwas größeren Schuppens oder das einer separaten Garage sein. In einigen Fällen werden Solarpaneele auch auf einem Gestell montiert, das auf dem Grundstück platziert wird. Meine Recherchen zu diesem Thema ergaben, das sowohl die Effektivität, als auch die Qualität von Fotovoltaikmodulen in den letzten Jahren weltweit sehr verbessert wurde und dies bei gleichzeitig sinkenden Investitionskosten bzw. Preisen. Heutzutage erhält man Module mit einer 25 – jährigen Herstellergarantie. Auch im Bereich der Energiespeicherung hat sich viel getan, so speichern Batterien den Strom inzwischen besser, sind kleiner, von längerer Lebensdauer und überwiegend wartungsfrei. Einige Solaranlagenhersteller ergänzen ihr Angebot mit einer Applikation für Computer und/oder Mobiltelefon, durch die man jederzeit aktuelle Informationen über die eigene Solaranlage abrufen kann. So kann der Eigentümer ein Auge darauf haben, ob alle Komponenten einwandfrei arbeiten oder auch wie viel Strom produziert und wie viel Strom gerade verbraucht wird.

„Off Grit“- Solaranlagen verbreitet in Nova Scotia

Man sollte auf jeden Fall einen Fachmann mit zurate ziehen, wenn man an einer eigenen Solaranlage interessiert ist. Nur so kann man sicher stellen, dass eine Anlage erworben wird, die den individuellen Anforderungen hinsichtlich der Stromerzeugung und Stromspeicherkapazität entspricht. Ein Fachmann wird auch eine optimale Lösung für die Installation aller notwendigen Komponenten, entsprechend der örtlichen Gegebenheiten anbieten. Es bleibt zu erwähnen, dass „Off Grit“-Solaranlagen in Nova Scotia inzwischen weit verbreitet sind.

Fotovoltaikanlagen vor Ort ansehen

Die Firma Canadian Pionner Estates Ltd. hat bereits vor neun Jahren drei ihrer Gebäude mit einer Fotovoltaikanlage ausstatten lassen. Die Erfahrungen, die über die Jahre gemacht wurden, waren durchweg positiv, so dass sich der Firmeninhaber Rolf Bouman dazu entschlossen hat, im Laufe dieses Jahres weitere Solaranlagen installieren zu lassen. Diese Anlagen werden sich hinsichtlich der Stromgewinnung (in Kilowatt), sowie in Ausführung und Konzeption von einander unterscheiden. So werden einige Solaranlagen vollkommen unabhängig (off Grit) arbeiten, andere wiederum werden den solar produzierten Strom zum Teil oder vollständig in das öffentliche Stromnetz einspeisen (on Grit).

Nach Beendigung der Installationsarbeiten werden unter anderem auch das Canadian Pioneer Estates Büro in Cleveland auf Cape Breton und ein Gebäude hier in Auld’s Cove direkt am Trans Canada Highway, mit Solaranlagen ausgestattet sein. Damit besteht eine gute Gelegenheit, sich die jeweiligen Gebäude und die unterschiedlichen Fotovoltaikanlagen vor Ort persönlich anzusehen und so einen guten Eindruck über die Funktionalität und Ausführung dieser Solaranlagen zu erhalten. Wir werden Sie in unseren nächsten Magazinen über den Fortgang dieser Solarprojekte auf dem Laufenden halten.

Ich bin schon sehr gespannt auf dieses Projekt, denn ich interessiere mich sehr für alternative Energiegewinnung und eine nachhaltige, umweltschonende Lebensweise. Es ist für mich erfreulich zu sehen, wie viele technische Fortschritte und Entwicklungen wir diesbezüglich bereits auf unterschiedlichen Gebieten gemacht haben und das viele dieser „neuen Technologien” heute auch für Privatpersonen bezahlbar und praktisch sehr gut anwendbar sind. Wir vom Adventure Canada East Magazin freuen uns, Ihnen liebe Leserinnen und Leser, einige dieser Entwicklungen in unserem Magazin vorzustellen und auch die praktische Anwendung und Ausführung anhand von örtlichen Beispielen, überwiegend mit der Unterstützung von befreundeten Unternehmen oder Privatpersonen, zu präsentieren. Wir verfolgen dabei einen eher pragmatischen Ansatz und möchten praktische Anwendungsbeispiele aus unserem direkten Umfeld zeigen, sozusagen „machbar und authentisch“. Wer dann weitere fachspezifische Informationen zu einem Thema wie z. B. das der solaren Stromproduktion wünscht, findet meist ohne großen Aufwand an anderer Stelle entsprechende Fachpublikationen.